Römerbergwerk Meurin
Das Felsrelief aus dem Brohltal
Text zum Nachlesen
Sie befinden sich nun in der Rekonstruktion eines Heiligtums. Im Zentrum unserer Rekonstruktion steht ein großes Felsrelief, das 1862 in der „Domgrube“ bei Bad Tönisstein, im nahe gelegenen Brohltal, entdeckt wurde. Das Original zeigt auf weißem Grund ein Bauwerk mit giebelförmigem Dach und fünf Nischen, deren mittlere von zwei Säulen eingefasst ist. In die zentrale Nische ist ein Altar mit Weiheinschrift eingearbeitet, die anderen Nischen waren lediglich ausgemalt und zeigten wohl ebenfalls Altäre. Die Bemalung mit weißer, gelber und roter Farbe entspricht den Farbresten auf dem Original.
Was bedeutet die Inschrift auf dem Felsrelief?
Die Inschrift auf dem zentralen Felsaltar sagt folgendes: Der Altar ist Jupiter und Hercules Saxanus geweiht. Soldaten der 6., 10. und 22. Legion sowie der römischen Rheinflotte errichteten ihn unter Aufsicht des Centurio Marcus Julius Cossutius. Zu den Stiftern gehören auch namentlich nicht näher bezeichnete Kohorten und Reitereinheiten, sogenannte Alen. Schließlich nennt die Inschrift einen Quintus Acutius Nerva, der ab 101 n. Chr. Statthalter in Köln war und dem die oben genannten Legionen unterstanden. Da die 10. Legion spätestens 104 n. Chr. aus unserer Region abgezogen wurde, muss das Heiligtum in der Brohlbachschleife in den Jahren zwischen 101 und 104 n. Chr. errichtet worden sein.
Werfen Sie nun bitte einen Blick auf die freistehenden Altäre
Für unser Heiligtum haben wir zwei weitere Hercules-Altäre aus dem Umfeld des Brohltals ausgewählt, die aufgrund ihrer Truppennennungen in demselben Zeitraum wie unser zentrales Felsrelief geweiht worden sein könnten.
Wie die Abkürzungen auf dem Felsrelief und den beiden Hercules-Altären zu entschlüsseln sind, können Sie auf der Infotafel am Eingang des Heiligtums im Detail sehen.