Römerbergwerk Meurin

Der mittelalterliche Abbau unterscheidet sich deutlich vom römischen

Text zum Nachlesen

An zahllosen Abbauspuren im Römerbergwerk ist abzulesen, dass man in römischer Zeit stets möglichst große Blöcke aus dem anstehenden Tuffstein gelöst hat. Diese Art der Blockgewinnung hinterlässt stabile, senkrechte Abbauwände und Abbaupfeiler.

Davon unterscheidet sich eine jüngere Abbaumethode, die an den unteren Partien der römischen Wände und Pfeiler ansetzt und diese bogenförmig aushöhlt. Die römischen Abbauspuren wurden dabei teilweise zerstört. Zurück blieben Wände und Pfeiler, die sich nach unten verjüngen. Dass man eine solche Schwächung des Bergwerks in Kauf nahm, weist auf Rohstoffknappheit hin.

Der zu sehende Tuffpfeiler ist ein gutes Beispiel dafür, dass man auf der Suche nach gutem Stein auch die Stützpfeiler nicht verschonte. Durch diesen wohl mittelalterlichen Abbau wurde der Pfeiler in seiner unteren Partie deutlich geschwächt.

Mit dieser Methode konnte nur kleinteiliges Material gewonnen werden. Dazu passen wiederum Funde von Handquadern und Gewölbesteinen, die in der Nähe der jüngeren Abbauspuren zutage kamen. Es handelt sich um misslungene Exemplare, die als Ausschussware im Bergwerk liegen geblieben sind. Derartige Steine sind im Mittelalter an den Mauern und Fensteröffnungen zahlloser Kirchen verbaut worden.

Die Szene vor Ihnen ist einer mittelalterlichen Situation in diesem Bergwerk nachempfunden. Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich in den Jahren um 1300. Der Arbeitsplatz ist von den Arbeitern für einen Moment verlassen worden. Sie kommen gleich wieder zurück. Deshalb haben sie Werkzeuge, gehauene Steine, den Werkblock und auch die Eisenkeile einfach stehen und liegen gelassen.

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