Stationkategorie: ERLEBEN

Station 2 – Woher stammt der Tuffstein?

Römerbergwerk Meurin

In diesem Bergwerk wurde Tuff abgebaut, ein begehrter Werkstoff. Doch woher stammt er?

Das Krufter Bachtal vor 13.000 Jahren, kurz vor dem Ausbruch des Laacher See-Vulkans.

Das Krufter Bachtal vor 13.000 Jahren, kurz vor dem Ausbruch des Laacher See-Vulkans. © RGZM

Der erste Bimsausbruch des Laacher See-Vulkans. In diesem Moment ist die Landschaft bereits durch eine Druckwelle verwüstet, die am Beginn der Eruption stand.

Der erste Bimsausbruch des Laacher See-Vulkans. In diesem Moment ist die Landschaft bereits durch eine Druckwelle verwüstet, die am Beginn der Eruption stand. © RGZM

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Der Tuffstein entstand durch einen der gewaltigsten Vulkanausbrüche Mitteleuropas. Vor knapp 13.000 Jahren brach nur sechs Kilometer von unserem Standort entfernt der Laacher See-Vulkan aus. Ein Blick auf die obere Abbildung zeigt das Krufter Bachtal, das nur wenige Meter von unserem Standort entfernt liegt, wie es vor 13.000 Jahren kurz vor dem Ausbruch des Vulkans ausgesehen haben muss.

Die zweite Abbildung zeigt den ersten Bimsausbruch des Laacher See-Vulkans. In diesem Moment ist die Landschaft bereits durch eine Druckwelle verwüstet, die am Beginn der Eruption stand.

Ein explosives Gemisch aus Gas, Magma und Gestein schoss in einer mehr als 30 km hohen Eruptionssäule aus dem Schlot des Vulkans. Dabei erstarrte das Magma zu Bims. In großer Höhe transportierte der Wind das aufgestiegene Material in verschiedene Himmelsrichtungen und der Bims regnete gleichmäßig auf die Landschaft herab.

Station 1 – Willkommen im Römerbergwerk

Römerbergwerk Meurin

Willkommen im Römerbergwerk

Vulkanpark, Römerbergwerk Meurin, Außenansicht Eingang

Schön, dass Sie da sind! © Vulkanpark, Kappest

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Guten Tag und herzlich willkommen im Römerbergwerk Meurin! Sie befinden sich hier in einem römischen Bergwerk aus der Zeit um 300 nach Christus.

Der Tuffabbau begann aber schon Jahrhunderte zuvor in unserer Region. Um Christi Geburt waren römische Soldaten die ersten, die mühevoll und unter nicht ganz ungefährlichen Umständen den begehrten Tuffstein unter der Erde abbauten.

Sie haben richtig gehört, das Bergwerk lag einst unter Tage. Stellen Sie sich vor, dass genau hier über Ihnen bis in die 1960er Jahre hinein noch 4 bis 5 m dicke Bimsschichten lagen!

Warum dieses Bergwerk heute an der Erdoberfläche liegt, woher der Tuffstein stammt und wie die Römer den Stein abbauten – das erfahren Sie alles bei ihrem Rundgang. Außerdem haben Sie die Möglichkeit, das Brechen eines Steinblocks in römischer Zeit „hautnah“ mitzuerleben – im ältesten Film der Welt!

Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß bei Ihrer Zeitreise und der Erkundung des Bergwerks.

Station 32 – Weiterverarbeitung unter Tage

Römerbergwerk Meurin

Weiterverarbeitung unter Tage

Vulkanpark, Römerbergwerk. Zeichnung Arbeit unter Tage.
Römisches Tuffbergwerk. © RGZM, Zeichnung Fanny Hartmann, Bern
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Warum haben die Römer eigentlich so große Blöcke aus den Wänden gelöst?

Der schwierigste Teil der Steinbrucharbeit unter Tage bestand darin, den Tuffstein aus dem anstehenden Fels herauszubrechen. Gerade das Einschlagen der Schrote – vor allem an Boden und Decke – erwies sich als sehr mühevoll. Daher war es am effektivsten, möglichst große Stücke aus dem anstehenden Tuff zu lösen. Einmal aus der Wand gelöst, war die weitere Bearbeitung viel leichter. Dann hatte man mehr Platz und konnte den Block je nach Bedarf drehen und wenden.

In römischer Zeit hatten die Quader eine Breite von etwa 1,0 m bis 1,6 m bei einer Dicke von durchschnittlich 0,4 m. Die Höhe richtete sich nach der Mächtigkeit des Römertuffs und schwankte zwischen 0,8 m und 2,5 m, wobei die meisten Quader etwa 2 m erreichten. Noch unter Tage wurden die großen Tuffblöcke in handlichere Stücke zerkleinert, bevor man sie durch ein dichtes System aus senkrechten Materialschächten nach oben beförderte.

Station 15 – Wie haben die Römer den Tuffstein abgebaut?

Römerbergwerk Meurin

Wie haben die Römer den Tuffstein abgebaut?

Vulkanpark, Römerbergwerk. Abbaumethode.
Römische Keiltaschenspaltung. © RGZM, Zeichnung Fanny Hartmann, Bern
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Die Methode mit der die Römer den Tuffstein abbauten war mühevoll, aber effektiv! Wie Sie auf diesem Bild sehen können, brach man die großen Tuffquader in Handarbeit aus dem Stein heraus. Dazu lösten die Römer die einzelnen Blöcke an der Decke, am Boden und an einer der beiden Längsseiten durch etwa 40 cm tiefe Gräben, die sogenannten Schrote, vom anstehenden Tuffstein ab. An der verbleibenden Längsseite schlugen sie eine Reihe von Löchern, die sogenannten Keiltaschen, in den Block. Dabei war es wichtig, dass die Keiltaschen leicht schräg, in Richtung des Seitenschrotes eingetieft wurden.

Da der Stein relativ weich ist, konnten all diese Vorgänge mit einem Beil durchgeführt werden. In die Keiltaschen trieben die Römer schließlich eiserne Keile. Durch das gleichmäßige Einschlagen dieser Keile brach der Stein schließlich an der Rückseite. Die Spuren dieser Abbauarbeit können Sie im Römerbergwerk noch an vielen Stellen finden. Häufig sind deutlich die Eintiefungen der Keiltaschen zu erkennen.

Station 9 – Welchen Weg nahmen die Tuffsteine?

Römerbergwerk Meurin

Welchen Weg nahmen die Tuffsteine?

Vulkanpark, Römerbergwerk. Zeichnung Andernacher Hafen in spätrömischer Zeit.
Der römische Rheinhafen von Andernach. © RGZM, Zeichnung Gideon Karnath, Bendorf
Text zum Nachlesen

Alle Steine, die für den Export bestimmt waren, wurden zunächst über die von Trier kommende Fernstraße nach Andernach an den Rhein gebracht. Das römische ANTUNNACUM galt bereits in vorrömischer Zeit als wichtiger Handelsplatz. Mit seiner Lage an einer Rheinbucht besaß es einen natürlichen Hafen. Der Handel mit vulkanischen Gesteinen war der wohl wichtigste Wirtschaftsfaktor. Neben den Produkten aus Tuffstein waren dies vor allem hochwertige Mühlsteine aus Basaltlava, die in den Brüchen bei Mayen gewonnen wurden.

Im Hafen erfolgte die Verladung der schweren Ware auf große Flachbodenschiffe, sogenannte Prahme. Große Mengen von Tuffstein gelangten so rheinabwärts in die steinarme Provinz Niedergermanien bis in die heutigen Niederlande.

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