Stationkategorie: Besucherbergwerke

Station 13 – Römische Kaiser im Tuffabbau

Römerbergwerk Meurin

Römische Kaiser im Tuffabbau

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Die vier Büsten, die Sie vor sich sehen, stellen bedeutende römische Kaiser dar. Sie lebten zu ganz unterschiedlichen Zeiten, aber alle vier spielten eine besondere Rolle im Tuffabbau.

Unter Augustus wurde um Christi Geburt die Steinbauweise in unseren Breiten eingeführt. Damit begann die Gewinnung des Tuffsteins. So entstanden prächtige Bauten, vor allem in Köln. Auch Trajan gründete ab 100 n. Chr. eine neue Stadt, die Colonia Ulpia Traiana bei Xanten am Niederrhein. Hadrian baute sie weiter aus. Und Konstantin der Große ließ nach 300 n. Chr. die Rheingrenze durch Militärlager sichern, z.B. durch das Kastell Divitia in Köln-Deutz. Vielleicht wurde für dieses Bauprojekt unser Römerbergwerk erschlossen.

Station 12 – Kleine Rollen – große Wirkung

Römerbergwerk Meurin

Kleine Rollen – große Wirkung

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Flaschenzüge waren bereits in der Antike bekannt und wurden in den Bergwerken genutzt, um die großen Tuffblöcke an die Oberfläche zu heben. Wie viel oder wie wenig Kraft Sie aufbringen müssen, um die Last an den Haken unserer Flaschenzüge anzuheben, können Sie hier selbst ausprobieren.

Station 11 – Wozu diente Tuffstein im Mittelalter?

Römerbergwerk Meurin

Wozu diente Tuffstein im Mittelalter?

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Zusammen mit den mittelalterlichen Grubenlampen lagen im Bergwerk zahlreiche ziegelsteinförmige Tuffsteine. Es sind fehlerhafte Werksteine, die nie ganz fertig gestellt wurden. Einfache Handquader lassen sich von trapezförmigen Gewölbesteinen unterscheiden.

Genau solche Steine sind an zahlreichen mittelalterlichen Kirchen und Klöstern im Rheinland verbaut. Doch nicht nur in dieser Region fand der Tuffstein Verwendung. Auch in Norddeutschland, den Niederlanden bis hin nach Dänemark war er als Baumaterial für Kirchen begehrt.

Mehr über den Tuffabbau im Mittelalter erfahren Sie auf Ihrem weiteren Rundgang.

Station 10 – Auch im Mittelalter wurde in unserem Bergwerk abgebaut

Römerbergwerk Meurin

Auch im Mittelalter wurde in unserem Bergwerk abgebaut

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Zahlreiche mittelalterliche Keramikfunde belegen, dass unser Bergwerk nach vielen Jahrhunderten Pause um 1300 n. Chr. erneut aufgesucht wurde.

Zu diesen Funden gehört ein orangefarbenes Tonschälchen mit deutlichen Rußspuren am Rand. Dies beweist, dass das Gefäß als Grubenlampe diente.

Dies gilt auch für die meisten der anderen Keramikfunde. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um ganze Gefäße, sondern um Gefäßböden mit charakteristischen „Wellenfüßen“. Sie gehörten einst zu bauchigen Bechern oder Flaschen, wie sie in den mittelalterlichen Töpfereien von Mayen hergestellt wurden.

Offensichtlich war es im Tuffabbau üblich, zerbrochene Gefäße in Zweitverwendung als Grubenlampen zu verwenden. Diese Recycling-Lampen waren sicherlich kein Wertgegenstand und wurden nach Gebrauch noch unter Tage weggeworfen.

Station 8 – Wie alt ist das Tuffbergwerk?

Römerbergwerk Meurin

Wie alt ist das Tuffbergwerk?

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Der Tuffabbau in unserem Revier begann schon um die Zeitenwende. Der Beweis ist das sogenannte Ubiermonument in Köln. Dieser Hafenturm wurde im Jahr 4 oder 5 n. Chr. aus hiesigem Tuffstein errichtet. In dieser frühen Zeit besaß nur das römische Militär das nötige Fachwissen für solch eine aufwändige Steinarchitektur; es hatte das Know-how aus Italien mitgebracht.

Steinbruchinschriften und Weihealtäre aus dem Krufter Bachtal und dem Brohltal beweisen, dass das Militär selber etliche Steinbrüche und Bergwerke betrieb. Den abgebildeten Weihealtar aus Kruft weihte eine Abordnung der 30. Legion ULPIA VICTRIX um 130 n. Chr. dem Gott der Steinbrecher – Hercules Saxanus. Daneben gab es auch private Unternehmer, die in den Steinbrüchen arbeiteten und den Tuffstein abbauten.

Die ältesten Funde aus unserem Bergwerk sind ein Teller und ein Topf aus der Zeit um 300 n. Chr. Sie markieren den Beginn der Steingewinnung an dieser Stelle.

Wo und wie Weihealtäre im Tuffabbau aufgestellt waren, sehen Sie auf Ihrem Rundgang durch das Römerbergwerk im nachgebauten Heiligtum.

Station 7 – Warum liegt das Bergwerk heute offen?

Römerbergwerk Meurin

Warum liegt das Bergwerk heute offen?

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Um 1960 wurde der Bims unmittelbar über dem Bergwerk abgebaut. Unter dem Gewicht der schweren Maschinen brachen große Teile der Bergwerksdecke ein. Im Januar 2000 erfasste der Bimsabbau dann die Fläche direkt neben dem zukünftigen Römerbergwerk. Auch dabei stürzte die Decke immer wieder ein, wie es auf dem Foto zu sehen ist. Im Zuge dieser Arbeiten konnte außerdem festgestellt werden, dass sich das Bergwerk noch weit über die ausgegrabene Fläche hinaus ausdehnt.

Die Baggerarbeiten haben bis heute ihre Spuren hinterlassen. Betrachten Sie einmal die Darstellung der Baggerschaufel auf der Bergwerksdecke. Sie markiert eine Stelle, wo der Bimsabbau tiefe Furchen in den Tuffstein gekratzt hat.

Station 6 – In welcher Tiefe lag einst das Tuffbergwerk?

Römerbergwerk Meurin

In welcher Tiefe lag einst das Tuffbergwerk?

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Im Römerbergwerk Meurin hat man die oberste Lage des Tuffvorkommens, den sogenannten Römertuff, abgebaut. Dieser sehr feste Stein lag einst in 4 bis 5 m Tiefe und wurde vom Laacher See-Bims überdeckt. Der Abbau erfolgte unterirdisch im Pfeiler-Kammer-Bau, d.h. in einzelnen Kammern, zwischen denen zur Sicherheit Tuffpfeiler stehen blieben. Durch zahlreiche Schächte zogen Kräne die Rohblöcke an die Oberfläche, wo sich die weiterverarbeitenden Werkstätten befanden. Nur am Bachufer kam an wenigen Stellen auch Tagebau vor.

Wie mächtig die Bimsschichten über dem Bergwerk einst waren, veranschaulicht die Leuchtsäule auf der Bergwerksdecke. Davor erkennen Sie einen der Förderschächte.

Station 5 – Wie groß war das antike Tuffsteinrevier?

Römerbergwerk Meurin

Wie groß war das antike Tuffsteinrevier?

Das antike Tuffsteinrevier bei Kretz

Das antike Tuffsteinrevier © RGZM

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Das Römerbergwerk Meurin liegt inmitten der Tuffvorkommen im Krufter Bachtal. Dort sind mehrere große antike Abbauareale nachgewiesen. Sie liegen im Bereich der Ortschaften Kruft, Kretz, Nickenich und Plaidt und umfassen zusammen eine Fläche von etwa 2,3 km2. Aber auch im Brohltal nördlich des Laacher Sees hat man den wertvollen Stein gewonnen. Allerdings ist hier die Abbaufläche mit knapp 0,9 km2 deutlich kleiner. Zusammen jedoch bildeten beide Täler das größte antike Tuffsteinrevier nördlich der Alpen. Schätzungsweise 2 bis 3 Millionen Tonnen an fertigen Steinen wurden hier in Antike und Mittelalter produziert.

Station 4 – Wozu brauchten die Römer Tuffstein?

Römerbergwerk Meurin

Wozu brauchten die Römer Tuffstein?

Vulkanpark, Römischer Grabbau (Tumulus) in Nickenich.

Römischer Grabbau in Nickenich (1. Jahrhundert nach Christus) © REMET, Kappest

Vulkanpark, Stadttor der COLONIA ULPIA TRAIANA bei Xanten. (2. Jh. n. Chr.)

Die COLONIA ULPIA TRAIANA bei Xanten. Nachbau der römischen Stadtmauer mit dem Nordtor. © Nightflyer, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons

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Tuffstein war im 1. bis 4. Jahrhundert n. Chr. vor allem als Baumaterial begehrt. Der Stein ist leicht zu bearbeiten und dennoch stabil. An der Luft getrocknet, verliert der ohnehin leichte Tuffstein noch einmal an Gewicht – er war quasi ein erster „Leichtbaustein“. Welchen Wert dieser Stein für die Römer hatte erkennt man daran, dass sie viele repräsentative Bauwerke daraus errichteten, wie die Stadtmauer der COLONIA ULPIA TRAIANA bei Xanten oder den Palast des Statthalters in Köln. Aber auch in Kleinstädten oder an Gutshöfen mit ihren Brunnen und Wasserleitungen fand Tuffstein Verwendung. Nicht zuletzt fertigte man daraus zahllose Grabbauten, Aschenkisten und Sarkophage für den Totenkult.

Station 3 – Die Kraft der Eruption war zerstörerisch

Römerbergwerk Meurin

Die Kraft der Eruption war zerstörerisch

In der mittleren Phase des Vulkanausbruchs rasen sehr heiße Ascheströme und Glutlawinen durch die angrenzenden Täler. Gleichzeitig fällt immer wieder auch Bims aus großer Höhe.

In der mittleren Phase des Vulkanausbruchs rasen sehr heiße Ascheströme und Glutlawinen durch die angrenzenden Täler. Gleichzeitig fällt immer wieder auch Bims aus großer Höhe. © RGZM

Erneut folgt intensiver Bims-Niederschlag, der die gesamte Landschaft, Höhen und Täler, wie eine Decke einhüllt.

In der letzten Phase folgt intensiver Bims-Niederschlag, der die gesamte Landschaft, Höhen und Täler, wie eine Decke einhüllt. © RGZM

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Im Verlauf des Vulkanausbruchs brach die Eruptionssäule mehrfach in sich zusammen. Daraufhin rasten 600°C heiße Ascheströme und Glutlawinen mit einer Geschwindigkeit bis zu 700 km/h durch die angrenzenden Täler. Gleichzeitig fällt immer wieder auch Bims aus großer Höhe. Mindestens 14 dieser verheerenden Ströme verfüllten das Krufter Bachtal. Im Laufe der Zeit haben sich diese Ablagerungen in ein bis zu 35 m mächtiges Tuff- und Aschenpaket verwandelt. Davon sind im Bereich unseres Bergwerkes die oberen 2 bis 4 m (Römertuff) und die unteren 10 bis 14 m (unterer Tuffstein) zu gutem Stein verfestigt. Gegen Ende der Eruption folgt erneut intensiver Bims-Niederschlag, der die gesamte Landschaft, Höhen und Täler, wie eine Decke einhüllt.

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